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Selbstfürsorge + Selbstermächtigung = Selbsterfüllung

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Selbsterfüllung, was ist das?

Wenn ich von mir selbst erfüllt bin, dann bin ich von meinem Geist erfüllt, von meiner selbst, und sollte so ein stimmiges und zufriedenes Gefühl erleben können, das mich zentriert hält, und gesund.

Doch wer hat das schon, dieses Gefühl?

Aber viele suchen danach.

In Meditationen, in Retreats, in Seminaren, in Wellness Urlauben.

Alles Dinge, die wunderbar sein können, wert- und sinnvoll.

Aber wie machen wir das nun, wo durch das Virus so viele Möglichkeiten gerade nicht vorhanden sind?

Wir sind auf uns selbst zurückgeworfen, zumindest was die äußere Lebensgestaltung angeht.

Wir sind nun gefragt, fürsorglich mit uns selbst umzugehen.

Aber wie machen wir das, fürsorglich mit uns selbst zu sein?

Bei anderen fällt es uns oft leichter, dabei kennt jeder die Aussage „Wenn Du Dich selbst nicht liebst, kannst Du auch niemand anderem Liebe geben“.

Vielleicht muss es nicht gleich Liebe sein – das ist ein großes Wort, viel zu häufig missverstanden.

Aber Fürsorge, wie gebe ich mir selbst Fürsorge?

Soll ich mit meinen Gedanken oder mit meinen Gefühlen anfangen? Soll ich fürsorgliche Gedanken mir selbst gegenüber haben, oder fürsorgliche Gefühle? Und was ist das überhaupt?

Weiß ich überhaupt, wie sich Fürsorge anfühlt? Habe ich einen „Sollwert“, an dem ich erkenne, dass ich jetzt gerade fürsorglich bin?

Wenn ich nicht weiß, wie sich Fürsorge anfühlt, wie kann ich dann verlangen, dass jemand anderes fürsorglich ist – für mich Sorge trägt?

Erkenne ich das dann überhaupt?

Kann ich das überhaupt erkennen?

Vielleicht sollten wir erst mit der Frage nach Selbstermächtigung beginnen.

Macht – das können wir uns vielleicht besser vorstellen, wie sich das anfühlt.

Wenn jemand anderes Macht über uns hat, oder wir dies zumindest glauben, fühlt sich das für uns in den meisten Fällen gar nicht gut an.

Da haben wir immerhin einen Sollwert.

Wenn ich jetzt selbst Macht über mich habe – mich selbst ermächtige, dann fühlt sich das besser an.

Ich fühle mich nicht ausgeliefert, nicht schutzlos, nicht wehrlos.

Ich habe die Macht, mich zu äußern oder auch nicht, zu bleiben oder auch nicht.

Ich muss mich nur trauen.

Manchmal trauen wir uns nämlich nicht, uns selbst zu ermächtigen.

Weil wir Angst haben vor Konsequenzen.

Davor, „schief“ angeschaut zu werden, aufzufallen, aus der Reihe zu tanzen.

Oder auch vor Konsequenzen, die manchmal unseren (unbewussten) Ängsten entspringen, wie der Angst vor Ausschluss aus einer Gemeinschaft, geächtet zu werden, vor Gesichtsverlust.

Aber wenn ich mich nicht selbst ermächtige, „Herr im eigenen Haus“ zu sein, wird ein anderer diese Macht an sich nehmen – zumindest fühlt es sich für uns so an, wenn wir sie selbst nicht wahrnehmen und keinen Gebrauch davon machen.

Und das hat sicher nicht viel mit Selbstfürsorge zu tun.

Wir könnten also erst einmal anfangen, Fürsorge dafür zu tragen, wie wir zu unserer Selbstermächtigung kommen.

Das könnte bedeuten, dass wir uns unseren Unsicherheiten und Ängsten stellen, unserem Unbewussten einen Besuch abstatten, und einmal schauen, was dort denn so wohnt.

Und vielleicht die Bewohner, die wir nicht mehr wollen oder brauchen, herausbitten.

Dann kann sich der Innere Raum – wir selbst – wieder mit etwas füllen, das wir selbst sind.

Und das ist immer „rund“!

Mit der Selbsterfüllung fühlen wir uns lebendig und gesund.

Aber geben kann uns das keiner.

Auch kann es uns keiner erklären.

Wir können uns nur selbst auf diesen Weg machen, fürsorglich mit uns selbst unsere Selbstermächtigung wieder zu spüren, und dadurch die „Erfüllung“ zu bekommen:

Die Füllung unserer Selbst mit uns selbst.