Urlaub von mir selbst
Die Sommerferien sind da.
Für viele startet die Urlaubssaison.
Die Vorfreude ist groß, es gibt viele Ziele, die Entspannung, Erholung, Wellness, Abenteuer, Abwechslung usw. versprechen.
Aber einer reist immer mit – wir selbst.
Mit all unseren Bedenken, unseren Sorgen, unseren Unsicherheiten, unseren Ängsten.
Egal, welchen Urlaub wir wählen – einen Strandurlaub, ein Outdoor Abenteuer, eine Trecking Tour, und in welcher Art wir den Urlaub machen – einen Familienurlaub, einen Singleurlaub, eine Kulturreise oder ähnliches, eines ist immer gleich – wir sind immer dabei.
Reichen zwei oder drei Wochen wirklich aus, um uns von uns selbst zu erholen?
Und brauchen wir das eigentlich, eine Erholung von uns selbst?
Oft ja, denn unsere „Probleme“ kommen mit.
Wenn wir sie nicht im Alltag lösen, so sind sie um Urlaub auch da – vielleicht nicht an der Oberfläche, aber sie sind da.
Wir sind oft versucht, unser Umfeld für Situationen verantwortlich zu machen.
„Wenn der Chef anders wäre, dann ginge es mir besser.“ „Wenn mein Partner anders reagieren würde, wäre alles gut.“ „Wenn die Kinder angepasster wären, hätte ich weniger Stress.“
Vielen von uns kommen diese oder ähnliche Sätze bekannt vor.
Und natürlich ist an all dem etwas dran.
Natürlich kann der Chef anders sein, der Partner anders reagieren, die Kinder sich anpassen.
Aber oft tun sie es eben nicht, oder nicht genug.
Daher ist es hilfreich, auch bei uns selbst zu schauen.
Was kann ich machen, um die Situation zu ändern?
Was liegt in meiner Verantwortung, wie kann ich die Verantwortung übernehmen für diese Situation, wieviel kann ich selbst ändern?
Das heißt nicht immer, dass wir uns ändern sollten.
Wenn wir Verantwortung für etwas übernehmen, kann es auch sein, dass wir eine Situation anders gestalten, ohne uns zu ändern.
Aber durch die Übernahme der Verantwortung kommen wir ins Tun, und sind nicht mehr nur passiv einer Situation ausgeliefert.
Wir sind aktiv und handlungsfähig.
Das Ziel sollte sein, dass wir uns wohlfühlen – nicht auf Kosten anderer, aber mit ihnen.
Und dazu können auch wir etwas beitragen.
Wie wäre es, wenn wir beim Chef, beim Partner, bei den Kindern einfach einmal anders reagierten?
Vielleicht ändert sich etwas an der Situation, die uns vorher so viel Kraft gekostet hat.
Dafür brauchen wir etwas Mut – den Mut, uns und unser Verhalten kritisch zu beleuchten, ohne uns die Schuld zu geben oder uns schlecht zu fühlen.
Wir sind gut so wie wir sind, aber wir können den Regler noch weiter ins Positive drehen, wenn wir das möchten.
Wenn wir in unserer Stabilität und Sicherheit sind, dann brauchen wir keinen Urlaub mehr von uns selbst.
Sondern nur noch Urlaub!