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Urlaub von mir selbst

Kinder unter Druck
5. Juli 2023
 

Urlaub von mir selbst

Die Som­mer­fe­ri­en sind da.

Für vie­le star­tet die Urlaubssaison.

Die Vor­freu­de ist groß, es gibt vie­le Zie­le, die Ent­span­nung, Erho­lung, Well­ness, Aben­teu­er, Abwechs­lung usw. versprechen.

Aber einer reist immer mit – wir selbst.

Mit all unse­ren Beden­ken, unse­ren Sor­gen, unse­ren Unsi­cher­hei­ten, unse­ren Ängsten.

Egal, wel­chen Urlaub wir wäh­len – einen Strand­ur­laub, ein Out­door Aben­teu­er, eine Tre­cking Tour, und in wel­cher Art wir den Urlaub machen – einen Fami­li­en­ur­laub, einen Sin­gleur­laub, eine Kul­tur­rei­se oder ähn­li­ches, eines ist immer gleich – wir sind immer dabei.

Rei­chen zwei oder drei Wochen wirk­lich aus, um uns von uns selbst zu erholen?

Und brau­chen wir das eigent­lich, eine Erho­lung von uns selbst?

Oft ja, denn unse­re „Pro­ble­me“ kom­men mit.

Wenn wir sie nicht im All­tag lösen, so sind sie um Urlaub auch da – viel­leicht nicht an der Ober­flä­che, aber sie sind da.

Wir sind oft ver­sucht, unser Umfeld für Situa­tio­nen ver­ant­wort­lich zu machen.

„Wenn der Chef anders wäre, dann gin­ge es mir bes­ser.“ „Wenn mein Part­ner anders reagie­ren wür­de, wäre alles gut.“ „Wenn die Kin­der ange­pass­ter wären, hät­te ich weni­ger Stress.“

Vie­len von uns kom­men die­se oder ähn­li­che Sät­ze bekannt vor.

Und natür­lich ist an all dem etwas dran.

Natür­lich kann der Chef anders sein, der Part­ner anders reagie­ren, die Kin­der sich anpassen.

Aber oft tun sie es eben nicht, oder nicht genug.

Daher ist es hilf­reich, auch bei uns selbst zu schauen.

Was kann ich machen, um die Situa­ti­on zu ändern?

Was liegt in mei­ner Ver­ant­wor­tung, wie kann ich die Ver­ant­wor­tung über­neh­men für die­se Situa­ti­on, wie­viel kann ich selbst ändern?

Das heißt nicht immer, dass wir uns ändern sollten.

Wenn wir Ver­ant­wor­tung für etwas über­neh­men, kann es auch sein, dass wir eine Situa­ti­on anders gestal­ten, ohne uns zu ändern.

Aber durch die Über­nah­me der Ver­ant­wor­tung kom­men wir ins Tun, und sind nicht mehr nur pas­siv einer Situa­ti­on ausgeliefert.

Wir sind aktiv und handlungsfähig.

Das Ziel soll­te sein, dass wir uns wohl­füh­len – nicht auf Kos­ten ande­rer, aber mit ihnen.

Und dazu kön­nen auch wir etwas beitragen.

Wie wäre es, wenn wir beim Chef, beim Part­ner, bei den Kin­dern ein­fach ein­mal anders reagierten?

Viel­leicht ändert sich etwas an der Situa­ti­on, die uns vor­her so viel Kraft gekos­tet hat.

Dafür brau­chen wir etwas Mut – den Mut, uns und unser Ver­hal­ten kri­tisch zu beleuch­ten, ohne uns die Schuld zu geben oder uns schlecht zu fühlen.

Wir sind gut so wie wir sind, aber wir kön­nen den Reg­ler noch wei­ter ins Posi­ti­ve dre­hen, wenn wir das möchten.

Wenn wir in unse­rer Sta­bi­li­tät und Sicher­heit sind, dann brau­chen wir kei­nen Urlaub mehr von uns selbst.

Son­dern nur noch Urlaub!